Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe CRITICAL FRIDAYS. Hier wird auf die verstaubte Trennung von Körper, Geist und Seele verzichtet und stattdessen nach einverleibtem Erkennen und kognitiven Kräften des Somatischen gefragt. Im Fokus steht der Körper als Medium künstlerischer und ritueller Praktiken. Wir schaffen Dialoge mit Expert*innen aus Bereichen der Wissenschaft, Kunst und Care-Arbeit. Performances, Workshops, Lesungen und Film-Screenings dienen uns als Ausgangspunkt für gemeinsame Reflexionen, in welchen ein Bogen gespannt wird zwischen Nähe und Distanz, zwischen persönlichen Erfahrungen und avantgardistischen Kulturtheorien.
Nicht zuletzt seit der Renaissance gehen Kunst und Erotik eine leidenschaftliche Liaison miteinander ein. Da wird man von der Muse geküsst, voyeuristisch-genüsslich tastet der Blick Bilder ab, etymologisch stammt «Pinsel» von «Penis» ab und Kunstwerke werden geboren. Das Pornographische hingegen gilt als eine Ästhetik, die weder besonders erotisch noch künstlerisch ist, geht es hier doch eher um Formen der vorhersehbaren Hypervisualität mit dem alleinigen Zweck beim Abspritzen Abhilfe zu schaffen. Wenn auf dem Porny Days Film Kunst Festival nun aber queer-feministisch geschulten Blicken Pornographie als Kunstfilme gezeigt werden – was passiert dann hier? Und was geschieht in den vielerlei anderen Kunst-, Workshop- und Veranstaltungsformaten, die wir auf dem Festival besuchen. Wie sprechen wir über Bilder, die mit Sehgewohnheiten und Konventionen von Sexualität brechen? Und was lösen die unterschiedlichen Filme und Veranstaltungen des Festivals (in uns) aus?
Während Porn ja sonst dazu dient, die Hand in den Schritt zu packen, fordern wir auf: Hand auf’s Herz und Hand auf’s Hirn! Am Sonntagnachmittag, nach der sagenumwobenen Sweat & Glitter Party, nehmen wir uns Zeit, uns über unser Festivalerlebnis auszutauschen und laden dafür zum gemeinsamen Gespräch mit Expert*innen aus den Bereichen Philosophie, Ästhetik, Tanz und Regie ein. Bei aller analytischen Betrachtung und Diskussion von Inhalten, Perspektiven, (Re-)Präsentationen und Konventionen, soll es aber immer auch um die persönliche und individuelle, vielleicht intime Erfahrung auf dem Festival und deren gemeinsame Reflektion gehen. Es darf auch gefragt oder berichtet werden, was uns an- oder abturnt, wie wir andere Menschen oder die Gemeinschaft auf dem Festival erleben, welche – vielleicht auch konfront- oder transformativen – Erfahrungen wir im Kinosaal oder im Darkroom der Festivalparty gemacht haben, wie das Festival als Ganzes auf allen Erfahrungsebenen funktioniert. Ganz im Sinne der Reihe Critical Fridays auf der Suche nach dem Verzicht auf die verstaubte Trennung von Körper, Geist und Seele.
Expert*innen:
>> David Bloom (Choreographie, Tanz)
>> Sebastian Köthe (Ästhetik)
>> Ellinor Lori (Porny Days)
>> Federica Gregoratto (Philosophie)
>> Sabrina Tannen (Regie, Schauspiel, Kuration)
>> Download: Reader „Aftermath of a Porn Film Festival“
EINE VERANSTALTUNG IN KOOPERATION MIT PORNY DAYS – FILM KUNST FESTIVAL ZÜRICH
ZEITEN
So, 27.11.2022 - 12-15 Uhr
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Deutsch
PREIS PRO PERSON
CHF 20,00
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CHF 10,00
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CRITICAL FRIDAYS ist ein Projekt von iridescent matters in Zusammenarbeit mit Carla Peca, präsentiert von luhmen d’arc.
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